Textbeispiele
von Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen Projekten Texte aus dem Carla-Chamäleon-Projekt Wo ich wohne Ich wohne in der Welt 32. Ich mag Fische. Ich gehe jede Woche zweimal Angeln. Ich habe eine kleine Familie. Yanus (4. Klasse) Wo ich wohne Ich wohne im Meer. Dort wohnen Delfine. Ich esse Muscheln. Ich bin eine Meerjungfrau! Mein Haustier ist ein Tintenfisch. Er ist türkisblau. Es ist schön im Meer. Emina (4. Klasse) Wo ich wohne Ich wohne im Himmel. Im Himmel liebe ich den Frühling. Im Himmel gibt es natürlich Pizza. Meine Hobbys sind Schwimmen, Tanzen, Singen und Rennen. Das ist meine Geschichte. Lindsay (4. Klasse) Pech! Vogel fliegt Kugel kommt Vogel tot Gemeinschaftsarbeit (4. Klasse, Förderschule) Bastian I. von Italien Mein Schloss ist neben der Ferrarifabrik. Ich beherberge mindestens fünfzig Bettler in meinem Schloss. Ich fahre mit den Bettlern im Ferrari durch die Stadt. Wettrennen. Gegen einen anderen Fahrer. Wir beide gewinnen. Die Bettler fragen nach Gemüse. Die Stadt kriegt hundert Euro im Monat. Bastian (4. Klasse, Förderschule) Sprichwort Wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte. Wenn vier sich streiten, freut sich der fünfte. Enes (4. Klasse) England England ist das geilste Land auf der ganzen Welt: die Tower Bridge, der Big Ben, der Buckingham-Palace. Dort werde ich bald mit meiner Freundin Chrisoula leben. Mit den weltberühmten Stars werden wir uns anfreunden und werden die besten Freunde der Welt. Die Straßen, die Sprache, die Menschen, einfach alles. Nevin (7. Klasse, Hauptschule) Träume Wenn jemand schläft sieht man einen Traum, mal einen guten Traum, mal einen schlechten Traum. Der Geist geht in den Traum rein und macht den Traum. Bei schlechten Träumen stehe ich nachts auf. Beim Spielen in der Schule, allein am Tor, Schule hat angefangen zu brennen. Opa steigt in die Straßenbahn und hat sich in Luft aufgelöst. Da kommt der Bruder. Wo ist denn Oma? Weit weg gegangen. Eine Riesenschlange wollte die Menschen auffressen, und ein paar hat sie gekriegt. Gamze (5. Klasse, Förderschule) Schiss Es war Sommer. Wir saßen vor dem Haus. Plötzlich kamen 1.000.000 Spinnen. Ich habe geschwitzt. Ich rief die Polizei. Die Polizei kam nicht, weil sie selber Schiss hatte. Edis (6. Klasse, Hauptschule) Wo ich wohne Ich wohne in einer Kartoffel. Da ist es nicht so schön. Da kann ich nichts machen. Weil es zu eng ist. Wenn meine Freundin kommt, isst sie immer ein bisschen. Anna (4. Klasse) Was ist Phantasie? Phantasie ist, wenn man etwas erfindet oder sich vorstellt. Man kriegt Phantasie, wenn man Bücher oder Märchenbücher liest. Dann denkt man etwas Verrücktes; z. B. denkt man, dass ein Elefant in der Stadt lebt. Man kann sie von 7 – 12 Jahren bekommen. Phantasie ist auch, wenn man aus einer kleinen Maus einen großen Elefanten macht. Merve (6. Klasse, Realschule) Texte aus der Schreibwerkstatt „Liebe, Triebe, Herz und Schmerz“ (Jugendkulturtage Frohnhausen 2006) Schmetterlinge Als ich meinen Kollegen das erste Mal sah, hatte ich Schmetterlinge im Bauch und ich sagte, dass ich ihn liebe. Und er liebte mich auch. Und er hatte auch Schmetterlinge im Bauch. Sie haben die ganze Zeit geflattert, die Schmetterlinge. Denise (8.Klasse, Hauptschule) Du bist mein Bibi. Ich hab dich lieb, mein Habibi. Khaldie (8 Klasse, Hauptschule) Liebe ist schön, Liebe macht blind, Liebe ist hoch und Liebe ist Wind. Juri (7. Klasse, Gymnasium) Ich habe gerade einen Anruf aus dem Himmel bekommen. Sie vermissen dort einen Engel. Keine Sorge! Ich werde dich nicht verraten. Annika (8. Klasse, Hauptschule) Texte aus dem Projekt „Monheimer Autorenschule“ Mein Leben ist Spaß Ich bin eine Katze, ich bin weiß und schlank, ich wohn auf der Straße und ich brauch kein Haus. Mein Leben ist bunt, ich bin stark und frei. Mein Leben ist Spaß und geht nie vorbei. Regina (9. Klasse, Hauptschule) Wer im Holzhaus sitzt, sollte nicht mit Feuer werfen. Simone (9. Klasse, Hauptschule)
Mal nicht den Teufel an die Wand, sondern den Engel. Rumeysa (8. Klasse, Gesamtschule) Monheim hat Style Monheim, es hat Style, eine Stadt ohne Grenzen, Drogen, Waffen, Nutten und skrupellose Menschen. Liebe gibt es nicht. Viele bekiffte Jungs, scheiß auf die Schule, Kids ohne Ziele. Kanakenflow, Streetfight, diese Stadt ist stylisch. Scheiß auf deine Stadt, Bitch, du bist ja nur neidisch. Diese Stadt ist die beste unter den Städten, das Nonplusultra. Rede nicht, du Schlampe, guck, du hast noch Wichse auf der Schulter. Bushido ist stolz auf Berlin, Ich bin stolz auf meine Stadt. M. hatte die letzte Woche eine Schießerei. Inmitten des Ghettos wachsen Kids auf, mit Koks in der Nase sind sie auf dem Shit drauf. Eine Stadt mit Kanaken, Nazis zum fucken, die Bullen machen mit, sie springen über ihren Schatten. Du denkst, ich bin arrogant, pass auf, was du sagst, denn es kann sein, dass du für mich morgen schon tanzt. Du rappst auch, aber disst wie ein Schmock, du willst eine Battle. 100 Euro sind zu wenig, ich komm und battle um deinen Kopf. Hör' dich bitte an, ein Rapper bist du wirklich nich', du sagst ich hab kein Style, denn du magst meine Würde nicht. Carsten (9. Klasse, Hauptschule) G-Geschichte Gustav Gans geht gut gelaunt seinen gewohnten Gang. Grübelt über grünes Gras. Gegenüber gibt's große Gärten. Dort grübelt Gretel Gans ganz genau das Gleiche. Jetzt grübeln Gustav und Gretel gemeinsam im Garten. Jennifer (8. Klasse, Gesamtschule) Texte aus dem 1. Schulschreiberprojekt am Gymnasium Petrinum in Dorsten Sechs schwere Stühle schleppten sechzig Säcke schwarzen Tabak zum Tabakladen. Christian, Daniel (9. Klasse, Gymnasium)
In meinem Traum ist etwas Schlimmes zugang: Ich denk an Liebe. Benjamin (7. Klasse, Gymnasium)
Ne Frau erwartet 'n Kind. Sie drückt, presst und plupps: Endlich ist das Kind da!!! Alexandra (7. Klasse, Gymnasium) Schreibe ein Gedicht mit den (durch Zuruf ermittelten) Wörtern: Höhenflug, Ferienlager, Adrenalinschub, Wettsaufen, Seitensprung, Wochenende, Höhepunkt. Wochenende Die Adrenalinschübe der Jugend sind längst schon aus ihrem Gesicht verschwunden. Ferienlager, Wettsaufen. Früher war sie noch jung. Das Leben wartete noch auf sie. Doch dann ist es einfach vorbeigerauscht. Der Höhenflug ist vorbei. Wenn sie in den Spiegel schaut möchte sie am liebsten einen Stein reinschmeißen. Der Spiegel würde zerbrechen. Vielleicht würde sie sich dann schneiden?! … und bluten! Seit sie die Wechseljahre hinter sich hatte, wusste sie nicht mal mehr wie Blut aussah. Sie war alt. Ihren letzten Höhepunkt hatte sie mit sich selbst erlebt. Ein Seitensprung würde früher oder später rauskommen. Sie hatte keine Lust, sich wieder zu streiten. Es war an einem Wochenende im Herbst, als sie den Spiegel zerschlug. Es dauerte nicht lange. Sie würde nie wieder bluten. Christina (8.Klasse, Gymnasium) Die Geschichte der „Camel“ Es war einmal ein Indianerstamm in Amerika. Dieser Stamm hatte einen Häuptling, der hieß Camel. Er war leidenschaftlicher Raucher. Deshalb war sein Stamm führend im Anbau von Tabak. Eines Tages kamen weiße Siedler, die eine Stuhlfabrik besaßen. Auch deren Chef war leidenschaftlicher Raucher. Er hatte seine Zigaretten alle aufgeraucht. Da machte er einen Deal mit dem Häuptling. Er gab ihm einen Stuhl für eine Schachtel Zigaretten. So wurde der Indianerstamm mit Stühlen ausgerüstet und musste nicht mehr auf dem Boden sitzen. Der Weiße aber gründete eine Zigarettenfirma, die uns noch heute unter dem Namen des Häuptlings bekannt ist. David (10. Klasse, Gymnasium) |
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